Südwestrundfunk SWR
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Vom 29. April bis 5. Mai
Liebe Hörerin, lieber Hörer,
hier erhalten Sie die Übersicht für die Themen der kommenden Woche, täglich ab 8:30 Uhr.

Am Mittwoch, 1. Mai, hören Sie anlässlich des Feiertags zwei Sendungen von Das Wissen. Im Science-Talk „Die Zecke – Weltmeisterin der Evolution“ spricht Ralf Caspary mit der Zecken-Expertin Ute Mackenstedt. Außerdem senden wir „Tee in der Weltgeschichte“. Tee wurde schon auf der antiken Seidenstraße transportiert und galt im zweiten Weltkrieg als Geheimwaffe der Engländer gegen die Nazis. Weltmeister im Teetrinken sind heute die Ostfriesen. Die Ostfriesische Teekultur gehört inzwischen zum immateriellen Welterbe. In Das Wissen hören Sie, wie es dazu kam.

Sind Sie gerne allein? Psychologinnen und Therapeuten halten Alleinsein für eine bedeutende Fähigkeit. In Das Wissen vom 2. Mai „Allein sein können – Kompetenz für ein selbstwirksames Leben“ recherchiert Jeanette Schindler, wie man lernt, sich bewusst zurückzuziehen.

Am Ende des Newsletters hören Sie im Archivradio, was am 1. Mai 1945 geschah.

Die neuen Folgen finden Sie in unserer Themenvorschau und hier geht es zum Das Wissen Podcast.

Es können sich kurzfristige Programmänderungen ergeben. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Eine aktuelle Vorschau der nächsten Sendungen finden Sie auf der Webseite von Das Wissen.
  
Viel Spaß beim Hören
wünscht
Das Wissen
 
Programm

Montag, 29. April
Innovative Schweinemast – Tierfreundlich und rentabel
Von Christiane Seiler

Mehr Platz im Stall, Frischluft, Verbot der engen Kastenstände – es gelten neue Standards für die Schweinemast. Allerdings ist unklar, wer den Umbau der Ställe finanzieren soll. Landwirte fühlen sich im Stich gelassen, Betriebe machen dicht, manche steigen auf Alternativen wie Pilzzucht um. Auch wenn die Deutschen immer weniger Schweinefleisch essen, ist der Bedarf nach wie vor groß. Die Fleischindustrie sucht nach Konzepten, um Tierwohl und Wirtschaftlichkeit zu vereinen. 


Dienstag, 30. April
Grüner Wasserstoff aus Chile für die Welt – Auf Kosten einzigartiger Natur
Von Judith Mintrop

Chile ist ein Land der Extreme: im Norden die trockenste Wüste der Welt mit der intensivsten Sonneneinstrahlung, im Süden fast immer starker Wind. Perfekte Bedingungen für die Produktion erneuerbarer Energie – und damit für die Erzeugung von grünem Wasserstoff. Chile will einer der größten Exporteure werden – auch nach Deutschland und in die EU. Doch Umweltschützer befürchten die Zerstörung einzigartiger Natur durch die neue Öko-Industrie.


Mittwoch, 1. Mai
Die Zecke – Weltmeisterin der Evolution
Ralf Caspary im Science Talk mit der Zecken-Expertin Ute Mackenstedt

Zecken gibt es seit Urzeiten, sie sind sehr anpassungsfähig und flexibel. Gleichzeitig sind sie effiziente Parasiten, die ihre Wirte mit einem hoch sensiblen „Geruchssinn“ aufspüren können. Aufgrund des Klimawandels fühlen sich in Deutschland mittlerweile auch Tropenzecken wohl. Ralf Caspary im Science Talk mit der Zecken-Expertin Professor Ute Mackenstedt, Universität Hohenheim. (SWR 2023) 


Mittwoch, 1. Mai 15.04 – 16.00 Uhr
Tee in der Weltgeschichte
Von Gábor Paál

Seit einigen Jahren gibt es den Beweis: Tee wurde schon auf der antiken Seidenstraße transportiert. Wie kaum ein anderes Handelsgut prägte er später die Kolonialgeschichte. Auch die Gründung der Vereinigten Staaten von Amerika begann 1773 mit der berühmten „Boston Tea Party“ – auf die sich radikalliberale Kräfte in den USA bis heute berufen. Der Teehandel hat das gesellschaftliche Leben in Europa geprägt, die Geschichte Indiens und Chinas maßgeblich beeinflusst und auch den Aufstieg des britischen Empires beflügelt. Was auch wenige wissen: Im Zweiten Weltkrieg spielte Tee eine wichtige psychologische Rolle für die britischen Soldaten an der Front und galt als heimliche „Waffe“ gegen die Nazis. Weltmeister im Teetrinken sind heute die Ostfriesen. Die Ostfriesische Teekultur gehört inzwischen zum immateriellen Welterbe. Doch wie kam das eigentlich? (SWR 2022) 


Donnerstag, 2. Mai
Allein sein können – Kompetenz für ein selbstwirksames Leben
Von Jeanette Schindler

Zeit mit sich allein zu verbringen ist entscheidend, um sich selbst zu verstehen, auszuprobieren und innerlich zu wachsen. Psychologinnen und Therapeuten halten Alleinsein für eine bedeutende Fähigkeit. Sie kann davor schützen, in Abhängigkeiten zu geraten oder in Einsamkeit. Sich eine „Me Time“ zu nehmen, heißt, sich bewusst zurückzuziehen. Wie lernt man das in Zeiten ständiger Ablenkungen und Vorbehalten gegenüber dem Alleinsein?


Freitag, 3. Mai
Datenverschlüsselung – Wie Kryptografie unser Leben bestimmt
Von Sven Ahnert

Ob Onlinebanking, Techniktransfer oder militärische Aufklärung: Verschlüsselungstechnologien beherrschen unser Leben. Von der Antike bis zum Internet hat die Entwicklung von Geheimsprachen einen gewaltigen Schritt gemacht. Längst entscheidet die Rechengeschwindigkeit darüber, ob eine Verschlüsselung wirklich sicher ist. Somit ist Kryptografie zur Machtfrage geworden: Wer herrscht im Zeitalter der Quantencomputer darüber, was geheim ist oder öffentlich? Forscher suchen nach einem Schlüssel, der auch von Superrechnern nicht zu knacken ist. Ein Wettlauf mit der Zeit. 


Samstag, 4. Mai
Medizinische Beschneidung von Jungen – Muss die Vorhaut wirklich weg?
Von Insa Onken

Die männliche Beschneidung gilt als unproblematisch und wird häufig mit gesundheitlichen Vorteilen durch mehr Hygiene in Verbindung gebracht. Über negative Folgen wird dagegen wenig gesprochen. Meistens verlieren Jungen in Deutschland ihre Vorhaut, weil sie eng ist. Diagnose: Phimose. Doch immer mehr Ärzt*innen kritisieren, dass zu häufig beschnitten und der Eingriff bagatellisiert werde. Denn viele Betroffene fühlen sich später durch Gefühlsverlust, Schmerzen oder psychische Probleme in ihrer Sexualität beeinträchtigt. Eine neue Leitlinie empfiehlt, bei einer Vorhautverengung deutlich seltener zu beschneiden. (SWR 2022)


Sonntag, 5. Mai
Experimentelle Archäologie
Julia Nestlen im Science Talk mit dem Archäologen Christoph Schäfer, Universität Trier

Seit Jahren hat sich in der Archäologie eine neue Arbeitsmethode etabliert, die experimentelle Archäologie. Sie erlaubt die Überprüfung von Hypothesen auf dem Wege wissenschaftlicher Experimente. Julia Nestlen im Science Talk mit dem Archäologen Christoph Schäfer, Universität Trier
zu Das Wissen
Quelle: 25/07/1938 ©BBC
1.5.1945: BBC meldet Hitlers Tod
Am 30. April 1945 erschießt sich Adolf Hitler in seinem Bunker in Berlin. Bekannt wird das am 1. Mai. Unter Berufung auf den deutschen Rundfunk unterbricht auch die BBC ihr laufendes Programm. Eingeleitet wird die Nachricht von den Glocken des Big Ben, die anzeigen, dass es Viertel vor 10 Uhr abends ist.
 
Großbritannien verwendete damals, anders als heute, die “British Double Summer Time“, was der heutigen Mitteleuropäischen Sommerzeit entspricht. Der History Manager der BBC, John Escolme, hat uns noch mehr Hintergründe zu der Aufnahme genannt. So wird die Nachricht eingeleitet mit „We are interrupting this programme to bring you a news flash.“ Der Ausdruck News Flash – also Eilmeldung – wurde damals in der BBC selten im Radio verwendet, da er als amerikanisch und etwas vulgär-reißerisch galt. Vermutlich handelte es sich um einen sogenannten Simulcast – also eine gleichzeitige Ausstrahlung auf allen BBC-Programmen inklusive den Übersee- und den Armeesendern. Auffallend auch: Obwohl es eine wichtige Nachricht von großem Interesse war, musste zuerst die Eilmeldung angekündigt werden, dann kommt Big Ben, dann wird noch mal gesagt „London calling“ – so vergeht einige Zeit, bis die eigentliche Nachricht kommt. Das entsprach den damaligen Hörgewohnheiten und hatte wohl auch die Funktion, dass die Sender Zeit hatten, sich zusammenzuschalten.

Hören Sie im Archivradio auch, wie das gleiche Tondokument mit Musik hinterlegt für Verwirrung gesorgt hat.
Archivradio