Südwestrundfunk SWR
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Nibelungen, Literaturschocker und Kants Geburtstagskerzen
SWR Kultur 29. April - 5. Mai 2024
Die Schriftstellerin Katja Petrowskaja
Katja Petrowskaja hat das Libretto zur Dostojewski-Oper „Der Doppelgänger“ geschrieben.
Foto: IMAGO / Marilla Sicilia
Liebe Kulturfans,
was für eine Vorstellung! Man begegnet dem eigenen Doppelgänger. Und leider ist der eine viel bessere Version von einem selbst. Für den Mann in Dostojewskis „Doppelgänger“-Erzählung hat das tragische Folgen: Sein besseres Ich wird überall bejubelt und bewundert, übernimmt seine Wohnung, seinen Job – versucht am Ende sogar seine Angebetete zu erobern.

Für die diesjährige Opern-Uraufführung von den Schwetzinger SWR Festspielen hat die Schriftstellerin Katja Petrowskaja daraus ein Libretto gemacht. Eines der Kultur-Highlights im Südwesten an diesem Wochenende.

Viel Spaß beim Entdecken anderer schöner Themen bei SWR Kultur!

Wilm Hüffer
 
Moderator SWR Kultur am Morgen – kennt Dostojewskis „Doppelgänger“ noch nicht und muss ihn am Wochenende dringend lesen.
Die Schauspielerin Jasna Fritzi Bauer
Jasna Fritzi Bauer spielt bei den Nibelungenfestspielen in Worms 2024 die Kriemhild.
Foto: IMAGO / Eventpress
Schluss mit dem Gemetzel: Nibelungenfestspiele Worms mit Diplomatie und Jasna Fritzi Bauer
Vor dem Wormser Dom fließt normalerweise das Theaterblut in Strömen. Ist 2024 Schluss damit? Feridun Zaimoglu jedenfalls setzt in seinem Stück „Der Diplomat“ auf einen neuen Sagenhelden bei den diesjährigen Nibelungenfestspielen: Dietrich von Bern. Er sei der „erste mittelalterliche Pazifist“ gewesen, hat Regisseur Roger Vontobel bei der Vorstellung des Programms für 2024 gesagt.

In der Hauptrolle: der Dresdner Schauspieler Franz Pätzold. Zeigen soll das Stück, wie schlecht Diplomatie (gegenwärtig) funktioniert. Aktuelle politische Bezüge sind unverkennbar. Mit Jasna Fritzi Bauer steht in diesem Sommer ein Super-Promi als Kriemhild auf der Bühne.
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Literaturredakteurin Theresa Hübner mit dem Buch "Salz auf unserer Haut" von Benoite Groult
Literaturredakteurin Theresa Hübner über „Salz auf unserer Haut“ von Benoîte Groult.
Foto: SWR/Theresa Hübner
Doch, „Kultur darf das!“: Die größten Schocker der Literaturgeschichte
Ja, „Kultur darf das“. Sie erinnern sich? Mit diesem Slogan wirbt SWR Kultur für die Vielfalt in Musik und Kunst. Ja, auch dafür, hin und wieder Tabus zu brechen. Und wo hat das für Streit gesorgt, wenn nicht in der Literatur?

Die Cracks aus der Literaturredaktion von SWR Kultur haben sich mal die größten Skandal-Schocker aus der Literaturgeschichte vorgeknöpft. Und erklären uns, warum diese Bücher dürfen, was sie immer schon durften. In der tief verstörenden Auswahl: Salman Rushdie, Arthur Schnitzler, Benoîte Groult, Franz Kafka, Bret Easton Ellis, Vladimir Nabokov und Janne Teller.
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PerformerInnen bei der Performance auf dem Tanzschiff Heilbronn
Stripperinnen bei der Performance „A Stripper's Closet” in Heilbronn
Foto: geiler.scheiss.
„Sexarbeit“ – Job oder emotionaler Ausnahmezustand? Eine Performance in Heilbronn
Es ist ein ständiges Jonglieren mit Begriffen: Sind sie Prostituierte oder machen sie Sexarbeit? Sind sie Therapeutinnen für einsame Menschen oder stehen sie selbst vor dem emotionalen Burnout? Machen sie das alles freiwillig – oder machen auch die anderen in Wirklichkeit nichts freiwillig?

Wie sehen sich Sexarbeiter*innen? Davon erzählen sie bei einer außergewöhnlichen Performance auf dem Theaterschiff Heilbronn. Beim Tanzen und Strippen sprechen sie über ihr Leben in der Sexbranche und möchten mit Vorurteilen aufräumen.
Zum Streamen in der ARD Mediathek
Der Philosoph Immanuel Kant
Immanuel Kant mochte vor allem Militärmusik
Foto: IMAGO/Dreamstime
Humptata: Weshalb Kants Musikgeschmack an Loriots Opa Hoppenstedt erinnert
Und schon ist es wieder vorbei: Kant hat seine 300 Geburtstagskerzen ausgeblasen. Wir haben eine Menge über seine Philosophie diskutiert. Aber ich gebe zu: Viel schlauer bin ich dabei nicht geworden.

Einiges bleibt mir königsbergisch schleierhaft. Zum Beispiel, weshalb sich Kant mit Musik so schwergetan hat. Die mochte er nicht. Es sei denn, sie kam sehr zünftig daher. Ohne jeden Verführungsgedanken. Der große Philosoph scheint in musikalischer Hinsicht eine Art Opa Hoppenstedt gewesen zu sein. Ein Ahne von Loriots notorischem Großvater, der seine Familie bekanntlich mit dem lautstarken Abhören von Militärmärschen in Atem gehalten hat.
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Kulturtipps in aller Kürze
Buchtitel "Ein Sommer in Prag"
Foto: IMAGO / serienlicht
 
Was lesen?
Wunderbar leicht: „Ein Sommer in Prag“ von Zdena Salivarová über eine junge Sängerin im Prag der späten 50er Jahre.
 
Die Historikerin Hedwig Richter
Foto: IMAGO/Jürgen Heinrich
 
Was hören?
Jörg Lengersdorf spricht mit der Historikerin Hedwig Richter über Musik und Natur.
 
Filmstill: Lars Eidinger in "Sterben"
Foto: Jakub Bejnarowicz_ Port au Prince_ Schwarzweiss_Senator 2024
Was schauen?
Meisterhaft: Lars Eidinger, Lilith Stangenberg und Corinna Harfouch im Film „Sterben“ von Matthias Glasner.
Ein Ausblick zum Schluss
Heute ist der 150. Geburtstag von Karl Kraus. Haben Sie schon mal versucht, sich durch „Die letzten Tage der Menschheit“ zu wühlen? Ich bin dankbar für das schöne Forum von Alexander Wasner. Er hat Katharina Prager, Franz Schuh und Daniela Strigl gefragt, ob man Kraus außerhalb von Wien überhaupt verstehen kann.
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