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Programmtipps Mai
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Empfehlung des Monats:
Gutenberg Soloists und Neumeyer Consort, Leitung Felix Koch
Foto: Andreas Orban/SWR
RheinVokal 2023 – Telemann Reloaded
Mittagskonzert
Mi, 29. Mai, 13.05 Uhr
 
Seit 2020 entstehen in Kooperation mit SWR Kultur und dem Label cpo im SWR Studio Kaiserslautern Aufnahme des französischen Kantantenjahrgangs 1714/15 von Georg Philipp Telemann. Mit dabei: die Gutenberg Soloists und das Neumeyer Consort unter der Leitung von Felix Koch. Diese Kantaten sind ursprünglich mit dem Gedanken an den Hof von Sachsen-Eisenach entstanden, wo Telemann ein Orchester „nach französischer Art“ aufgebaut hatte. Hier präsentieren die Ensembles einige dieser Kantaten bei einem Konzert in der Christuskirche in Andernach.

Der Link ist fünf Tage vor dem Sendedatum freigeschaltet.
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Weitere Programmtipps:
Kantate
Salve Regine
Mi, 1. Mai, 8.04 Uhr
 
Der Mai gilt traditionell als „Marienmonat“. Die Gottesmutter wird in der christlichen Spiritualität als Sinnbild für die lebensbejahende Kraft des Frühlings und seine überbordende Fruchtbarkeit verstanden und als „Maienkönigin“ verehrt. Dazu passt eine der vier großen marianischen Antiphone: „Salve Regina“, „Sei gegrüßt, o Königin, Mutter der Barmherzigkeit“. Maria gilt traditionell als Fürsprecherin des Menschen bei Gott, „Advocata“, Anwältin, nennt sie die Antiphon. Pasquale Anfossi hat diesen Text vertont. Aber auch die textlich abweichende Motette von John Dunstable preist die Gnade der Gottesmutter.
 
 
Kantate
„Wahrlich, wahrlich, ich sage euch“ 
So, 5. Mai, 8.04 Uhr

In seinem ersten Leipziger Amtsjahr als Thomaskantor komponiert Johann Sebastian Bach für den Sonntag Rogate 1724 die Kantate „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch“ BWV 86. Der Text bezieht sich auf die Abschiedsreden Jesu, die damals als Sonntagsevangelium auf der Leseordnung standen: „Wenn ihr den Vater um etwas bitten werdet in meinem Namen, wird er’s euch geben.“ Vorsichtig behandelt der unbekannte Textdichter die Frage, wie sich diese Zusage Jesu mit der Lebenserfahrung der Menschen vereinbaren lasse, thematisiert das Warten darauf und endet mit dem zuversichtlichen Choral, dass Gott die rechte Zeit dafür wisse.
 
 
Glauben
Die Magie der Kirchenfenster – Spiegel des Zeitgeists und der Regionen
So, 5. Mai, 12.04 Uhr

Fenster und Glasmalerei prägen die Atmosphäre in Kirchen. Das farbige Licht verwandelt den Kirchenraum und schafft eine spirituelle Stimmung. Die Kirchenfenster spiegeln ein bestimmtes Gottesbild, einen Zeitgeist oder eine Region wider. Nicht umsonst werden sie auch „die Bilderbücher des Mittelalters“ genannt. Die farbenprächtigen Fenster im katholischen Freiburger Münster gehören beispielsweise zu den ältesten Deutschlands. Und die evangelische Johanneskirche in Crailsheim hat gerade neue Chorfenster der Künstlerin Ada Isensee aus Remshalden bei Stuttgart eingeweiht. 
 

Alte Musik
Kraft der Wiederholung – Die Lauretanische Litanei
So, 5. Mai, 16.04 Uhr
 
Mystische Rose, Turm Davids, goldenes Haus, Morgenstern – mit fantasievollen Metaphern wird die Jungfrau Maria in der Lauretanischen Litanei besungen. Dieses inbrünstige mittelalterliche Mariengebet erhielt seinen Namen von dem italienischen Wallfahrtsort Loreto. In der Liturgie wechseln die Anrufungen mit Bitten an Maria: „Ora pro nobis“ – bete für uns. Diese Bitten werden dutzende Male wiederholt – litaneiartig eben. Jan Dismas Zelenka, Tomás Luis de Victoria und Marc-Antoine Charpentier gehören zu den vielen Komponisten der Renaissance und Barockzeit, die diesen Text wirkungsvoll vertont haben.
 

Kantate
„Gott fähret auf mit Jauchzen“
Do, 9. Mai, 8.04 Uhr
 
Für das Fest „Christi Himmelfahrt“ komponiert Johann Sebastian Bach in seinem ersten Jahr als Leipziger Thomaskantor 1724 die Kantate „Wer da gläubet und getauft wird“ BWV 37. Der unbekannte Textdichter geht nicht auf die Himmelfahrt ein, sondern konzentriert sich auf die lutherische Rechtfertigung des getauften Christen durch den Glauben. Ganz anders Dietrich Buxtehude in seiner Kantate zu diesem Festtag „Gott fähret auf mit Jauchzen“ BuxWV 33 mit opulenter Instrumentalbesetzung. Hier steht die Himmelfahrt Christi im Mittelpunkt. Beide Werke sind unter der Leitung von Ton Koopmann aufgenommen worden.
 
 
Glauben
Das Erbe der Gewalt – Religion und Politik in Sri Lanka
Do, 9. Mai, 12.04 Uhr
 
Nach einem fast 26 Jahre währenden Bürgerkrieg errangen die Regierungstruppen Sri Lankas 2009 den Sieg über die „Tamil Tigers“, die für einen eigenen Tamilenstaat gekämpft hatten. Doch hat das Ende des Krieges nichts daran geändert, dass sich die überwiegend buddhistischen Singhalesen und die meist hinduistischen Tamilen unversöhnlich gegenüberstehen. Überdies machen radikale buddhistische Mönche gegen die Muslime in Sri Lanka Stimmung – eine kritische Gemengelage in einer Zeit, in der das Land sich in einer schwerwiegenden Wirtschaftskrise befindet und viele Menschen Hunger leiden.
 
 
Abendkonzert
Schwetzinger SWR Festspiele – Claudio Monteverdi: Vespro della Beata Vergine
Do, 9. Mai, 20.03 Uhr
 
Die Marienvesper gilt als Summa und Vermächtnis von Monteverdis geistlicher Musik. Das Ensemble La Fonte Musica, gegründet, um Musik des ausgehenden Mittelalters und der Renaissance zeitgerecht zu interpretieren, geht damit historisch an seine vorderste Grenze, dorthin, wo sich die Renaissance zum Barock hin öffnet, gleichsam ins Quellgebiet der Neuzeit. Zum ersten Mal sind die Schwetzinger SWR Festspiele mit diesem Konzert im Dom zu Worms zu Gast.
 
 
Kantate
„Sie werden euch in den Bann tun“
So, 12. Mai, 8.04 Uhr

1724, in seinem ersten Amtsjahr als Leipziger Thomaskantor, komponiert Johann Sebastian Bach für den Sonntag Exaudi die Kantate „Sie werden euch in den Bann tun“ BWV 44. Es ist seine letzte Neukomposition in seinem ersten Kantatenzyklus. Für die weiteren Anlässe bis zum Beginn des zweiten Jahreszyklus am ersten Sonntag nach Trinitatis arbeitet er ältere Kompositionen um. In dieser Kantate bezieht sich der unbekannte Textdichter auf die damalige sonntägliche Evangelienlesung aus den Abschiedsreden Jesu, in denen es um die Verheißung des Heiligen Geistes als Beistand und die Ankündigung von Verfolgung geht.
 
 
Glauben
Was ist Demut? Über ein neu entdecktes Ideal
So, 12. Mai, 12.04 Uhr
 
Demut wirkt wie ein Wert aus vormodernen Zeiten. Folgsam, unterwürfig, dienend – dank der christlichen Kirchen verkümmerte das Ideal zu einem Machtinstrument, um Menschen gefügig zu machen. Demut erschien als Gegenteil von Freiheit und Selbstbestimmung. Zwar ist die Zeit der mächtigen Institutionen vorbei, doch dominiert längst ein anderes Ideal: Der optimierte Mensch, der keine Schwäche kennt. Diese permanente Eigendrehung führt oft zu Erschöpfung. Ist es Zeit für eine neu entdeckte Demut? Kann Demut die Rettung vor den überhöhten Versprechen der Selbstbestimmung sein?
 
 
Feature
Gartenglück durch Schnellkompost – Das blühende Leben der Schwester Laurentia
So, 12. Mai, 14.04 Uhr
 
Eine Abtei im Herzen der Stadt Fulda. Ein mauerumfasster Garten. Hier wirkte Schwester Laurentia, eine Wegbereiterin des ökologischen Landbaus. Eine ihrer Erfindungen: Der Kompostaktivator Humofix – ein Pulver, das pflanzliches Material in Windeseile dazu bringt, sich in edlen Kompost zu verwandeln. Nebenbei schrieb sie tausende Briefe: Über das Alter, Gymnastik, vegane Diäten, Kinder, über das Sterben. Kurz vor ihrem Tod im Jahre 1979 ging sie durch das Kloster und verabschiedete sich von jeder Schwester. „Wir sehen uns im Himmel wieder!“ Portrait eines blühenden Lebens hinter Klostermauern.
 
 
Kantate
„Erschallet, ihr Lieder“
So, 19. Mai, 8.04 Uhr

Bereits 1714 komponiert Johann Sebastian Bach in Weimar seine Pfingstkantate „Erschallet, ihr Lieder“ BWV 172. 1724 führt er sie zum zweiten Mal in seinem ersten Leipziger Amtsjahr als Thomaskantor auf. Der Text könnte von Salomon Franck stammen. Zur Eröffnung gibt es einen festlichen Konzertsatz, dessen Worte und Musik möglicherweise aus einer verloren gegangenen Glückwunschkantate stammen. Im fünften Satz gibt es ein inniges Duett von Seele und Geist, unterstrichen durch ein instrumentales Zitat von Martin Luthers Choral „Komm, Heiliger Geist“, der auf dem lateinischen Hymnus „Veni creator spiritus“ basiert.

 
Glauben
Mit Gott in der Achterbahn – Kirchen im Europapark
So, 19. Mai, 12.04 Uhr
 
Sechs Millionen Menschen werden dieses Jahr wohl in den Freizeitpark nahe der französischen Grenze kommen. Der Park mit Fahrgeschäften der Superlative ist in Frankreich und Deutschland legendär. Wer kommt, will Spaß! Trotzdem sind die Menschen in ihrer Ganzheit hier – mit allen Zweifeln und Problemen. Die Diakone der Badischen Landeskirche und des Bistums Freiburg bieten im Europapark ökumenische Seelsorge an, Hochzeiten und Taufen. Auch ein muslimischer Gebetsteppich liegt bereit. Die Überzeugung der Seelsorger: Wenn Religion nicht überall dort präsent ist, wo Millionen Menschen hingehen, verliert sie Boden.
 
 
Kantate
„Erhöhtes Fleisch und Blut“
Mo, 20. Mai, 8.04 Uhr

Johann Sebastian Bach komponiert wahrscheinlich in seinem ersten Leipziger Amtsjahr als Thomaskantor für den 2. Pfingsttag die Kantate „Erhöhtes Fleisch und Blut“ BWV 173. Er verarbeitet hier sechs Sätzen aus der Glückwunschkantate „Durchlauchtster Leopold“ BWV 173a, die er in Köthen komponiert hatte. Die Musik der Fassung von 1724 ist nicht erhalten, wohl aber eine Fassung von 1727. Im damaligen Sonntagsevangelium wird das Treffen von Jesus und Nikodemus thematisiert, in dem es um die Liebe Gottes zu den Menschen geht.

 
Glauben
Die Kraft der Zuversicht – wie Glauben helfen kann
Mo, 20. Mai, 11.30 Uhr
 
Musik, religiöser Glaube, oder stabiles Urvertrauen – die Möglichkeiten, die uns beim Umgang mit Lebenskrisen zur Verfügung stehen, sind vielfältig. Ein Gospelpfarrer in Stuttgart zeigt, wie mit Gesang und Lebensfreude eine alte Kirche wieder neu belebt wird. Ein Sportler hat durch ein gespendetes Organ seine schwierige Lebenslage überwunden. Zuversichtliche Menschen spüren, dass sie der Glaube an Gutes im alltäglichen Leben stärker macht. Lässt sich Zuversicht erlernen und was genau bringt Menschen dazu, zuversichtlich zu sein?
 
 
Kantate
„O heilges Geist- und Wasserbad“
So, 26. Mai, 8.04 Uhr

Am Ende seines ersten Leipziger Amtsjahres als Thomaskantor führt Johann Sebastian Bach zum Trinitatisfest 1724 wahrscheinlich die Kantate „O heilges Geist- und Wasserbad“ BWV 165 auf. Komponiert hat er sie bereits 1715 in Weimar. In der damaligen Evangelienlesung ging es um das Treffen von Jesus und Nikodemus. Salomon Franck, der den Kantatentext geschrieben hat, hält sich eng an diese Vorlage und leitet den Anfang von der Bemerkung Jesu ab: „Es sei denn, dass jemand geboren werde aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen“.
 

Glauben
Alba und ich – wie ein Politiker und Christ für Inklusion kämpft
So, 26. Mai, 12.04 Uhr
 
Luca Trapanese ist Politiker und Aktivist für die Integration von Menschen mit Behinderung. Seine Tochter Alba, geboren mit Down-Syndrom, konnte er als Single und bekennender Homosexueller erst adoptieren, nachdem 30 Familien das Baby abgelehnt hatten. Inzwischen hetzen Mitglieder von Italien postfaschistischer Regierungskoalition offen gegen Homosexuelle. Während die Inklusion in Italien wie in Deutschland kaum vorankommt, begründet, der engagierte Katholik Trapanese das Pilotprojekt „La Casa di Matteo“ in Neapel, wo Menschen mit Down-Syndrom Arbeit und ein lebenswertes Zuhause finden.
 
 
Mittagskonzert
Bodenseefestival 2024 - VOCES 8
Di, 28. Mai, 13.05 Uhr

Das Bodenseefestival findet 2024 unter dem Motto „vielstimmig | einstimmig“ statt. In Ravensburg treten gleich beide Artists in Residence auf. Das britische Vokalensemble VOCES 8 bringt am 4. Mai ein facettenreiches Programm mit Werken unterschiedlichster Epochen und Herkunftsländer auf die Bühne. A cappella Musik von Renaissance bis Gegenwart. Von England über Deutschland, Skandinavien und Island sowie den USA. Chouchane Siranossian widmet sich am 16. Mai der armenischen Musik. Zu hören sind unter anderem Werke von Komitas, der als Begründer der klassischen armenischen Musik der Gegenwart gilt.
 
 
Mittagskonzert
RheinVokal 2023 – Telemann Reloaded
Mi, 29. Mai, 13.05 Uhr
 
Georg Philipp Telemann komponierte als Städtischer Musikdirektor in Frankfurt mehrere Kantatenjahrgänge für den Gottesdienst. Die Kantaten zum Kirchenjahr 1714/15 sind ursprünglich mit dem Gedanken an den Hof von Sachsen-Eisenach entstanden, wo Telemann ein Orchester „nach französischer Art“ aufgebaut hatte – aufgrund der spürbaren stilistischen Einflüsse wird dieser musikalisch besonders reiche Jahrgang der „Französische“ genannt. Diese Kantaten harren dank der Zusammenarbeit kompetenter Partner nach jahrhundertelangem Dornröschenschlaf nun ihrer vollständigen Wiederentdeckung: Seit 2020 werden sie in Kooperation mit SWR2 im SWR Studio Kaiserslautern sukzessiv auf CD aufgenommen und beim Label cpo veröffentlicht; eine Notenedition der Spezialisten von Canberra Baroque soll folgen.
 
 
Kantate
„Lauda Sion Salvatorem"
Do, 30. Mai, 8.04 Uhr
 
„Lauda Sion Salvatorem“ – „Lobe, Zion, den Erlöser“, mit diesen Worten beginnt die Sequenz für das Fronleichnamsfest. Sie wurde um 1264 von Thomas von Aquin verfasst, als dieses Fest eingeführt wurde. Felix Mendelssohn Bartholdy vertont diesen Text 1846 für die 600-Jahr-Feier der Einsetzung des Fronleichnamsfestes in Lüttich. Angeblich hatte die fromme Juliana von Lüttich 1209 die Vision eines Mondes mit einem Fleck. So wurde Juliana mitgeteilt, der Makel auf dem perfekten Rund sei der Hinweis auf das Fehlen eines wichtigen Festes im Kirchenjahr: Die körperliche Anwesenheit Christi im Abendmahl sei fortan angemessen zu begehen.
 
 
Glauben
Gehen – eine schlichte Bewegung für Religion, Politik und uns selbst
Do, 30. Mai, 12.04 Uhr
 
Prozessionen, Demos, Pilgerreisen, Sonntagsspaziergänge – immer geht es schlicht darum, einen Fuß vor den andern zu setzen, zu gehen. Und doch predigen Ärzte den über die Tastatur gebeugten Usern, dass es für unsere Gesundheit keine bessere Bewegung gibt als das Gehen, dass die aufrechte Gangart uns Menschen auszeichnet, nicht das Sitzen. Die zahlreichen biblischen Wanderungen und auch Fronleichnamsprozessionen zeugen zudem von der religiösen Bedeutung des Gehens. Auch politisch ist Gehen ein starkes Ausdrucksmittel, wie die aktuellen Demonstrationen gegen den Rechtspopulismus belegen.


Täglich auf SWR2 kurz vor 8.00 Uhr: Kirche im SWR
Mo-Sa – Das Wort zum Tag, So – Das Lied zum Sonntag